Gärtnern in der Herbst-Saison
Der Herbst hat uns eingeholt. Doch das ist kein Grund mit dem Garteln bis zum nächsten Frühjahr zu warten. Auch wenn die Temperaturen bereits sinken, die Erde im Hochbeet ist auch im Herbst noch relativ warm. So gibt es etliche kälteverträgliche Obst- und Gemüsearten, die im Herbst wunderbar gedeihen.
Dicke Bohnen:
Haben lange Wurzeln und müssen einzeln in hohen Töpfen bzw. tiefgründigen Beeten mit nährstoffreicher, stark durchlässiger Erde unter Glas bzw. mit einer Abdeckung angesät werden. Man kann sie im Spätherbst/Winter ansäen, um im nächsten Jahr früh ernten zu können, doch brauchen sie im Winter Schutz. Während der Blüte wird gut gewässert. Sobald die ersten Hülsen erscheinen, zwickt man die Triebspitzen ab. Regelmäßiges Ernten junger, zarter Hülsen erhöht den Ertrag.
Knoblauch:
Braucht eine Kälteperiode und kann daher im Spätherbst oder Winter in durchlässige Erde gesteckt werden. Die Spitze sollte dabei leicht aus dem Boden ragen. Im Frühjahr kann bereits das Laub geerntet werden, im Sommer die Zehen. Ist das Frühjahr sehr nass, kann man die Zehen drinnen lassen und später auspflanzen.
Chicoree & Radicchio:
Werden ähnlich wie Kopfsalat kultiviert, sind aber kälteverträglicher. Eine Aussaat im Herbst und Winter ist unter Glas bzw. mit einer Abdeckung gut möglich. In dieser Zeit lassen sich die Pflanzen gut als Pflücksalate nutzen. Gutes Wässern verhindert, dass Chicoree und Radicchio schossen.
Blattsenf:
Ist vitaminreich und schmeckt mit zunehmendem Alter immer schärfer. Er eignet sich für Salate und Pfannengerichte. Damit er bei kühler Witterung nicht schosst, sät man zunächst in Töpfe und pikiert ihn nach draußen, sobald er groß genug ist. Ab dem Hochsommer kann man ihn auch direkt ins Freie säen. Man kann einzelne Blätter abzupfen, den ganzen Kopf abschneiden oder wie Pflücksalat behandeln. Blattsenf wächst an milden Herbsttagen hervorragend und eignet sich daher gut als Zwischenpflanzung.
Rucola:
Bei Überalterung neigt Rucola zum Schossen. Man sät kontinuierlich Folgesaaten, um ständig ernten zu können. Ein neuer Satz wird angesät, sobald die vorigen Sämlinge zwei Blätter tragen, also in etwa alle zwei bis drei Wochen. Ausgesät wird im Herbst unter Glas bzw. mit einer Abdeckung. Wichtig ist gutes Wässern. Nach zwei Wochen kann Rucola als Pflücksalat geerntet werden, nach vier Wochen der ganze Kopf. Eignet sich gut als Lückenfüller im Beet.
Mangold:
Bei der Hersbt- und Winterkultur verwendet man sowohl die Blätter als auch die Stiele zum Dünsten. Man sät ihn dünn direkt ins Freiland oder auch in Töpfe. Jedes Samenkorn enthält weitere Samen, man lässt jedoch nur einen Sämling pro Gruppe stehen. Bei Spätsommeraussaat wird auf 40cm ausgedünnt und im Herbst oder Winter geerntet. Mangold ist zwar winterhart, ist aber dennoch für Winterschutz dankbar. Die farbenfrohen Stiele sind ein echter Blickfang.
Grünkohl:
Braucht viel Platz für die Winterernte, sodass man ihn in der zweiten Frühjahrhälfte bereits in Töpfe sät und im Hochsommer an den endgültigen Standort übersiedelt, sobald dort Platz frei wird. Er muss gut gewässert und gegebenfalls gestützt werden. Im Herbst und Winter kann man die äußeren Blätter abschneiden und die inneren weiterwachsen lassen. Ist in vielen Sorten erhältlich und versorgt uns im Winter mit knackigem Gemüse und Vitaminen. Er besticht durch auffallende Textur und Färbung.
Spross-Brokkoli:
Die großen Pflanzen füllen die eher ertragsarme Zeit im Winter und Frühjahr. Man sät Brokkoli 1 cm tief und einzeln in Töpfe und pflanzt sie nach draußen, sobald im Hochsommer Platz frei wird. Falls Vögel ein Problem sind, schützt man die Pflanzen am besten mit Netzen. Wichtig ist gutes Wässern und eine Stütze.
Noch mehr Inspirationen für die Beet-Gestaltung im Herbst gibt es übrigens in dem Buch „Große Ernte auf kleinstem Raum“. Wir wünschen einen schönen Herbst und eine ertragreiche Ernte!